Am Heidkamp-Nord darf nun gebaut werden

Ritterhude stimmt für Gewerbe

FOTO: Camen Jaspersen

Der Bebauungsplan für den Heidkamp-Nord steht. Damit können die Baupläne für ein neues Feuerwehrhaus der fusionierten Wehren in Ihlpohl und Platjenwerbe in Angriff genommen werden.

TEXT: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)

Ritterhude. Dass auf den letzten Metern das Vorhaben, am Heidkamp-Nord Feuerwehr und Gewerbe anzusiedeln, noch gekippt würde, zog im Ritterhuder Gemeinderat jetzt niemand mehr in Betracht. Schließlich hatte nach dem Bauausschuss auch der nicht öffentliche Verwaltungsausschuss bei zwei Nein-Stimmen dafür gestimmt. Alles sei ausdiskutiert, bestätigte Wolfgang Goltsche (Grüne). Trotzdem wolle er etwas Grundsätzliches sagen.

Er verstehe das Problem der Gemeinde. Dass sie einen Platz für die Feuerwehr brauche. Das sei etwas, das alle Fraktionen unterstützten. Gleichzeitig müsse sie aber auch an den Klimaschutz denken, den Erhalt der Lebensgrundlagen. Kurz: Sie habe beim Heidkamp-Nord ein Zielkonflikt.

Wenig Verständnis zeigte Goltsche für die Ansiedlung von Gewerbe am Heidkamp-Nord. Ohne neue Gewerbefläche würde die Kommune verarmen, laute das Mantra, das die Kreis-Kommunen vor sich her trügen. Aber das sei von Menschen gemacht, während die Natur nicht mit sich verhandeln lasse. „Ein Weiter-so geht nicht mehr“, sagte Goltsche: „Wir sollten alle überlegen, wo wir eigentlich hin wollen.“ Was Heidkamp-Nord betrifft, sagte er: „Wir hatten einen Kompromiss; der ist zu drei Vierteln umgesetzt.“ Deshalb stimme seine Fraktion mit Nein.

Für diese Kompromiss-Behauptung erntete Goltsche Widerspruch von Bürgermeister Jürgen Kuck. Das sei eine Unterstellung. Die Vereinbarung besage nicht, dass keine Bäume gefällt würden, sondern möglichst wenige. „Wir werden alles tun, und jeden Busch und Baum beäugen, um zu klären, ob er nicht stehen bleiben kann“, betonte Kuck. 

Die Bürgerfraktion lehnte das Vorhaben ebenfalls ab. „Wir haben uns durchgehend für die Feuerwehr, aber gegen Gewerbe am Heidkamp eingesetzt“, so Markus Lehmann. Heiko Ander (CDU) klang derweil wie ein Getriebener: „Wir können mit dem Kompromiss leben“, sagte er. „Aber wir sind damit nicht sonderlich glücklich.“ 

Die Gemeinde müsse ihre Aufgaben gegenfinanzieren. Sonst müssten sie am Ende wieder die Steuern erhöhen, begründete Timo Koschnick (FDP) das Ja seiner Fraktion. Michael Harjes (SPD) vertrat einen ähnlichen Standpunkt. Sie seien für Gewerbeflächen, auch wenn Heidkamp-Nord nicht der große Wurf sei.

Am Ende stimmten SPD, CDU und FDP (20 Stimmen) für die Änderungen des Flächennutzungs- und Bebauungsplans während Bürgerfraktion und Grüne mit elf Stimmen dagegen votierten.

Feuer in Ritterhude: Palette mit Salzstangen in Flammen

Eine größere Menge Knabberzeug ist in einem Supermarkt in Ritterhude verbrannt. Nicht zufällig, sagt die Polizei, jemand muss die Palette mit Satzstangen absichtlich mitten im Laden angezündet haben.

Osterholz-Scharmbeck. In einem eher ungewöhnlichen Fall von Brandstiftung ermittelt die Polizei Osterholz: Am Mittwochabend gegen 20.40 Uhr setzten bislang unbekannter Täter eine Palette mit Salzstangen in einem Supermarkt an der Riesstraße in Ritterhude in Brand. Es kam zu einer erheblichen Rauchentwicklung, wodurch die Brandmelder des Geschäfts ausgelöst wurden. Ein Mitarbeiter des Marktes löschte die Flammen noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ab.

Die Einsatzkräfte evakuierten den Markt vollständig und lüfteten ihn im Anschluss. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, es entstanden aber Schäden an dem Inventar und den umliegenden Regalen in Höhe von rund 3000 Euro. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die sich unter der Telefonnummer 04791/ 30 70 melden können.

Foto: DPA

Text: Lars Fischer (Osterholzer Kreisblatt)

Lange Nacht für Einsatzkräfte

Auto landet nach kuriosem Unfall in Ritterhude auf dem Dach

Foto: Feuerwehr Ihlpohl

Die Feuerwehrkameraden aus Ihlpohl rückten in der Nacht zwischen Freitag und Sonnabend zu drei Einsätzen aus. Einer davon war kurios.

Die Nacht von Freitag auf Sonnabend war für die Feuerwehr Ihlpohl ein so genannter „Berufsfeuerwehrtag“. Um 18.15 Uhr rief der Melder die Feuerwehrkameraden zu einem Kleinstfeuer unter der Brücke der A27 an der Ihlpohler Heerstraße. Das Feuer konnte schnell bekämpft werden, berichtet ein Sprecher der Feuerwehr. 

Danach fuhren die Helfer nach Hause und konnten Zeit mit der Familie verbringen. Bereits 1,5 Stunden später ging wieder der Melder. Diesmal war es ein Baum, der durch die anhaltenden Unwetter umgefallen war und beseitigt werden musste. Doch damit war es noch nicht genug: Es kam auch noch ein Einsatz im Großen Halm rein. Da die Feuerwehr Ihlpohl noch im Einsatz war, wurde die Ortsfeuerwehr Ritterhude hinzualarmiert, die nur mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) ausgerückte.

Baumkrone abrasiert

An der Einsatzstelle kam große Verwunderung bei den Aktiven auf. In einer Verkehrsberuhigung war ein Auto gegen eine Verkehrsinsel gefahren, auf der ein Baum steht, hat diesem die Krone abrasiert und war dann auf dem Dach zum liegengeblieben. Der Fahrer konnte durch Ersthelfer befreit und durch Einsatzkräfte mit medizinischer Ausbildung der Feuerwehr versorgt werden. Die Feuerwehr half bei der Unfallaufnahme in Form von Licht und sperrte die Straße komplett. Die Nacht ging dann zum Glück für die Einsatzkräfte erst mal ruhig zu Ende.

Text: Peter von Döllen (Osterholzer Kreisblatt)

Übung für den Ernstfall

Ritterhuder Ortsfeuerwehr probt auf Firmengelände

Ritterhude. Erst jüngst sind die Ortsfeuerwehren der Gemeinde Ritterhude zu einer großen Übung nach Ihlpohl ausgerückt (wir berichteten). Nun bekamen die Mitglieder der Ritterhuder Ortswehr erneut die Chance, sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Wie Pressesprecher Michael Lieckfeldt berichtet, fand diese Übung auf dem Gebäude der Firma Klöckner Pentaplast an der Deltastraße in Ritterhude statt. Anlass dafür war die Bitte des Sicherheitsbeauftragten der Firma, dass die Feuerwehr doch einmal mit ihnen zusammenarbeiten möge. Auf diese Weise würden die Schichtleiter von Deltaplast das Zusammenspiel mit der Feuerwehr kennenlernen, so Lieckfeldt.

„Geplant war, die Übung ohne Wissen der Feuerwehrangehörigen zu alarmieren“, berichtet der Pressesprecher weiter. Doch aufgrund der Wetterlage mit schwierigen Straßenverhältnissen und Nieselregen entschieden die Verantwortlichen aber doch, ihren Kameraden mitzuteilen, dass es sich um keinen Ernstfall handelt. Die ausrückenden Feuerwehrleute sollten sich unter den Bedingungen nicht durch den Stress und eine Fahrt unter Zeitdruck unnötig in Gefahr bringen. 

Vor Ort hatten die Initiatoren zwei Puppen im Heizungsraum und in einem angrenzenden Gang gelegt. Anschließend vernebelten sie die Räume mithilfe einer Nebelmaschine derart, dass nichts mehr zu sehen war. „Die Sicht war gleich null“, sagt Lieckfeldt. Die Ortsfeuerwehr Ritterhude konnte mit fünf Atemschutzgeräteträgern die Räume durchsuchen und die Puppen „retten“. Bevor die Feuerwehr abrückte, wurde der gesamte Bereich wieder vom Rauch befreit. Bei der Abschlussbesprechung waren die Mitarbeiter der Firma Klöckner Pentaplast auch wieder dabei.

Text und Foto: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)

Personensuche bei schlechter Sicht

Ritterhuder Feuerwehr übt Großeinsatz in Ihlpohler Verbrauchermarkt

Die Trupps der Feuerwehr Ihlpohl machten sich im Obergeschoss des Verbrauchermarktes in Ihlpohl auf die Suche nach sechs Vermissten. Zum Glück handelte es sich um eine Übung.

Ihlpohl. Als die Feuerwehrleute in Ihlpohl und Platjenwerbe am Sonntag um 8.04 Uhr alarmiert wurden, wussten sie nicht, dass es sich um eine Großübung handelte. Nur acht Minuten später trafen sie am Rosenhügel, dem Ort der geheimen Übung, ein. Zu dem Zeitpunkt waren alle übrigen Ritterhuder Wehren nachalarmiert worden. Entsprechend trafen wenig später auch die Einsatzkräfte aus  Ritterhude, Stendorf und Lesumstotel-Werschenrege auf dem Gelände des Verbrauchermarktes ein. Vorrangig ging es bei dieser Übung darum, mit Atemschutzgerät vor dem Gesicht Personen im Gebäude zu suchen, das Feuer im Innern des Baus zu bekämpfen, die Löschwasserversorgung zügig sicherzustellen und eine Person vom Dach zu retten.

„Wir wollen ein realistisches Einsatzszenario bieten und den Kameraden die Gelegenheit geben, an einem möglichen Einsatzschwerpunkt zu trainieren“, sagte Gemeindebrandmeister Thomas Becker. Die wirklichkeitsnahe Übung war wiederum vom Ihlpohler Ortsbrandmeister Jürgen Beil geplant worden. Etwa 80 Einsatzkräfte der Gemeindewehren begannen kurz nach dem Eintreffen mit den Vorbereitungen zur Menschenrettung sowie dem Errichten der Wasserzufuhr aus Hydranten der Umgebung. Dabei nutzten sie auch eine Wasserleitung auf Bremer Gebiet.

Sechs Vermisste

Die Übung im Gebäude fand im ersten, aktuell nicht genutzten Obergeschoss des Verbrauchermarktes statt. Auf den 2500 Quadratmetern versteckten sich sechs Mitglieder der Schwaneweder Feuerwehr. Sie mussten gerettet werden. „Ich unterstütze die Übung gern“, sagte Felix Wolf und legte sich als „Vermisster“ zwischen Pappkartons hin, um auf seine „Rettung“ zu warten.

Erschwert wurde diese den Rettern durch helle Müllbeutel, die sie über ihre Atemschutzmasken ziehen mussten. „Wir konnten die gesamte Anlage nicht maschinell vernebeln“, erklärt Organisator Jürgen Beil die Idee. Und dass diese Idee sehr effektiv war, bestätigte der Gemeinde-Atemschutzwart Maik Hilbert. Bei dem Einsatz hatten sich die etwa 25 Atemschutzgeräteträger in jeweils zwei Teams kriechend und fast ohne Sicht durch die Etage tasten müssen. Unter der Führung der Abschnittsleiter Norman Behrens und Marcus Haake lösten die Helfer die gestellten Aufgaben. Die sechs Vermissten wurden gefunden.

Dass sich die „vernebelten“ Atemschutzträger bei diesem Rettungseinsatz an einer Führungsleine und keinem Schlauch zurück zum Eingang tasten mussten, erschwerte ihren Rettungseinsatz zusätzlich. Denn die Leinen kreuzten sich häufiger. „Das läuft im Einsatz besser, wenn man sich am Löschschlauch entlang zurück zum Ausgang bewegen kann“, sagte Pressesprecher Michael Lieckfeldt.

Bei der Person, die vom Dach gerettet werden musste, handelte es sich um einen Dummy. Er musste mithilfe einer dreiteiligen Schiebeleiter aus der Gefahrenzone geholt werden. Nachdem die Schleifkorbtrage mit vereinten Kräften aufs Gebäude gezogen worden war, verlief die Rettung der Puppe reibungslos. „Wir sind mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden“, erklärten Thomas Becker und Jürgen Beil. Aber es gebe immer Verbesserungsbedarf. Besonders gut kam bei ihnen die Besetzung der Führungspositionen an: „Heute haben Kameraden Verantwortung übernommen, die sonst eher selten im Entscheidungskreis mitwirken“, sagten Becker und Beil und hoben deren guten Leistungen hervor.

Stärkung zum Schluss

„Ich bin schwer beeindruckt“, erklärte auch Genia Flock. Als Vertreterin des Ritterhuder Bürgermeisters und Leiterin des Sachgebietes Ordnung und Sicherheit hatte sie erstmals an einer solchen Übung teilgenommen. Damit sei die Gemeindefeuerwehr für künftige Einsätze gut gerüstet. Den positiven Eindruck teilte auch Thorsten Pein. Der Brandschutzbeauftragte des Verbrauchermarktes hatte die Retter eingelassen. „Wir danken der Firma Kaufland für die Möglichkeit, hier eine realistische Übung abhalten zu können“, bedankten sich Becker und Beil bei ihm – bevor für alle das Büfett aus Grillwürsten und Getränken eröffnet wurde. Vorbereitet hatte dies die Altersgruppe der Feuerwehr Platjenwerbe mit Jochem Pieper.

Text und Foto: Andreas Palme (Osterholzer Kreisblatt)

Herbstarbeiten bei der Feuerwehr

Hydrantenpflege in Platjenwerbe

Foto: Feuerwehr Platjenwerbe

Im Herbst führen die Ortsfeuerwehren in der Gemeinde Ritterhude die jährliche Hydrantenpflege durch.

Die Hydrantenpflege ist eine wichtige Aufgabe bei der Feuerwehr, um die zuverlässige Wasserversorgung im Ernstfall sicherzustellen. Hier sind einige Aspekte der Hydrantenpflege:

Überprüfung und Wartung: Die Hydranten der Löschwasserversorgung müssen regelmäßig überprüft werden, um ihre einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Feuerwehren unterstützen dabei den Wasserversorger. Bei der Überprüfung werden folgende Schritte durchgeführt:

  • Der Hydrantendeckel wird freigelegt und geöffnet, um Zugänglichkeit und eventuelle Schäden zu prüfen.
  • Der Bereich wird gesichtet und gereinigt.
  • Entwässerung und Beschilderung werden kontrolliert und der Hydrantendeckel mit einer Folie wieder eingesetzt um ein zufrieren des Deckels im Winter zu verhindern.
  • Schäden werden dem Wasserversorger über die Gemeindeverwaltung gemeldet.

Feuerwehr büßt Löschwagen ein

Folgen eines Einbruchs

Wie es dazu kommt, dass die Brandschützer in Lesumstotel-Werschenrege auf ein Fahrzeug verzichten müssen.

Ritterhude. Nahrungsmittel – das war die Beute, die Unbekannte vor einigen Wochen bei der Feuerwehr in Lesumstotel-Ritterhude machten. Laut Polizei geschah die Tat in der Nacht zu Freitag, 26. Oktober (wir berichteten). Was erst jetzt bekannt wurde: Der Einbruch hatte deutlich gravierende Folgen, als die von der Polizei gemeldete eingeschlagene Scheibe, durch die die Einbrecher ins Feuerwehrhaus gelangten. Denn die Täter durchsuchten nicht nur die Räume und nahmen Lebensmittel und zwei Handlampen mit. Auf ihrer Suche nach Beute hebelten sie auch die Materialfächer am Löschgruppenfahrzeug auf, wie die Feuerwehr Lesumstotel-Werschenrege nun mitteilt.

„Dieses Fahrzeug ist das einzige große Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Lesumstotel-Werschenrege und hat daher einen großen taktischen Nutzen für den Standort“, berichtet Michael Lieckfeldt, Gemeindepressewart der Feuerwehr Ritterhude. Seit dem Einbruch ist es nicht mehr einsetzbar und muss in Pennigbüttel repariert werden. Zu groß sind die Schäden am Fahrzeug, die auf rund 3500 Euro geschätzt werden. Ausfallzeit: Mindestens vier Wochen, sagt Lieckfeldt.

Weniger Leute im Einsatz

Für die Feuerwehrleute in Lesumstotel-Werschenrege bedeutet dies, dass sie vorübergehend nur mit weniger Leuten und weniger Geräten zu Einsätzen ausrücken können. „Das verbliebene Mehrzweckfahrzeug hat weniger Equipment“, erklärt Lieckfeldt. Zudem würden mit dem defekten Löschgruppenfahrzeug bis zu neun Brandschützer ausrücken.

Mit einem Ersatzfahrzeug können die Lesumstoteler nicht rechnen. Eine vorübergehende Stationierung lohne sich nicht, da die Feuerwehrleute für diese Übergangszeit zunächst eine Einweisung in das andere Fahrzeug bräuchten beziehungsweise sich daran gewöhnen müssten, so Michael Lieckfeldt. Außerdem gebe es in der gesamten Feuerwehr Ritterhude nur dieses eine Löschgruppenfahrzeug. „Die gesamte Gemeinde besitzt sieben wasserführende Fahrzeuge, wobei in Ihlpohl und Ritterhude die größeren Autos stehen.“ Die Fahrzeuge, die noch am ehesten mit dem Löschgruppenfahrzeug vergleichbar sind, stünden bei den anderen beiden Feuerwehren mit Grundausstattung: Stendorf und Platjenwerbe.

Und darin liegt das Problem. Welches Fahrzeug bei welcher Ortsfeuerwehr stationiert ist, hängt mit dem Gefahrenpotenzial zusammen, das für das jeweilige Einsatzgebiet ermittelt worden ist. Wenn sich Lesumstotel-Werschenrege ein Fahrzeug von den Kameraden leihen würde, „würde man eine andere Ortschaft nur schwächen“, sagt Lieckfeldt.

Trotzdem ist „die Einsatzfähigkeit der Gemeinde auf dem Einsatzgebiet von Lesumstotel-Werschenrege nicht beeinträchtigt“, versichert der Gemeindepressewart. Denn weil die Feuerwehr Lesumstotel-Werschenrege eine Feuerwehr mit Grundausstattung ist, werde bei vielen Einsätzen eh immer noch mindestens eine zweite Ortsfeuerwehr hinzualarmiert. Und in den Einsatzlagen, in denen die Lesumstoteler-Werschenreger normalerweise allein ausrücken würden, werde nun automatisch auch eine zweite Wehr mitgeschickt. Allerdings musste dafür zunächst ein entsprechendes Ausrück-Konzept entwickelt werden. Außerdem haben sich die Feuerwehrleute in Lesumstotel-Werschenrege ihren alten Einsatzleitwagen zurechtgemacht, damit sie diesen als zweites Fahrzeug für ihre Gerätschaften vorübergehend nutzen können.

Unklar ist nach wie vor, wer in der Nacht zum 26. Oktober ins Feuerwehrhaus eingestiegen und das Löschgruppenfahrzeug beschädigt hat, teilt die Feuerwehr mit. Die Polizei ermittele. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Ritterhude unter der Rufnummer 04292/ 81 17 40 entgegen.

ZUR SACHE

Sprinter mit besonderer Ausstattung

Ganz ohne Fahrzeug stehen die Lesumstoteler-Werschenreger trotz kaputtem Löschgruppenfahrzeugs nicht dar. Allerdings ist dieses zweite Fahrzeug deutlich kleiner. Vor allem aber kann es kein Wasser transportieren. Erst um den 6. Oktober herum hat die Feuerwehr in Lesumstotel-Werschenrege dieses neue Mehrzweckfahrzeug geliefert bekommen. Ein Sprinter Kastenwagen, der speziell für die Feuerwehr aus- und umgebaut wurde, wie die zuständige Sachgebietsleiterin Genia Flock berichtet. 120.000 Euro hat das Mehrzweckfahrzeug gekostet. Die offizielle Fahrzeugübergabe mit Bürgermeister Jürgen Kuck sowie Genia Flock und dem stellvertretenden Gemeindebrandmeister Kai Sasse und Ortsbrandmeister Hinerk Schiefner fand am 16. November statt. Der Vorgänger wurde 1996 in Dienst gestellt und soll nun über eine Zollauktion veräußert werden. Den Blaulichtbalken habe die Gemeinde selbst von dem alten Fahrzeug abmontiert. Den Schriftzug der Feuerwehr auf dem Wagen müsse jedoch der Käufer beseitigen.

Foto und Text: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)

Dachstuhl gerät in Brand

Feuer in Stendorf

Im Dachstuhl eines Einfamilienhauses in Ritterhude-Stendorf ist am Dienstagnachmittag ein Schwelbrand ausgebrochen, der einen Großeinsatz der Feuerwehren auslöste. Kurz zuvor war an dem Dach gearbeitet worden.

Ritterhude. An der Habichthorster Straße in Stendorf geriet am Dienstagnachmittag der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in Brand. Nach Dachdeckerarbeiten bemerkte ein Bewohner gegen 16.30 Uhr Brandgeruch, zusätzlich löste dann noch ein Rauchmelder aus. Daraufhin alarmierte der 34-Jährige die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot mit Kräften aus Ritterhude, Ihlpohl, Stendorf und Lesumstotel-Werschenrege sowie der Drehleiter aus Osterholz-Scharmbeck anrückte und größeren Schaden verhindern konnte. Letztlich wurde niemand verletzt, der Sachschaden ist dennoch beträchtlich und dürfte sich laut Polizei zufolge auf mehrere Zehntausend Euro belaufen. Das Obergeschoss des Hauses ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Foto: Feuerwehr Ritterhude

Text: Lars Fischer (Osterholzer Kreisblatt)

Auto kommt vom Wümmedeich ab und überschlägt sich

Vier Verletzte bei Unfall

Der Unfallort ist weit abgelegen und auch der Hergang noch rätselhaft: In der Nacht zum Dienstag war ein Auto vom Wümmedeich bei Ritterhude abgekommen, überschlug sich und kam auf dem Dach im Graben zu liegen.

Ritterhude. In der Nacht zu Dienstag ist ein mit vier Personen besetztes Auto am Wümmedeich verunglückt. Um kurz nach Mitternacht meldete sich ein 18-jähriger Autofahrer auf einem Bauernhof am Hagensfährer Weg/Höftdeich und bat um Hilfe. Der Landwirt, selbst Feuerwehrmann, alarmierte die Wehr Ritterhude/Ihlpohl. Erste Befürchtungen, es könne eingeklemmte Insassen geben, bestätigten sich nicht, ebenso wenig der Verdacht, dass ein Feuer ausgebrochen sei, obwohl mehrere Beteiligte Brandgeruch wahrgenommen hatten.

Der Renault Clio, der aus Lilienthal kommend über den Deich gefahren war, war aus unbekannten Gründen von der Fahrbahn abgekommen, hatte sich um 180 Grad gedreht und lag auf dem Dach in einem Graben. Trotz auffälliger Fahrspuren am Deich konnten keinen weiteren Beteiligten festgestellt werden. Die Insassen hatten sich selbst befreit, alle vier kamen leicht verletzt in ein Krankenhaus. Die Bergung des total beschädigten Wagens gestaltete sich schwierig und wurde zunächst aufgeschoben, bis ein Kran angefordert werden konnte.

Text: Lars Fischer(Osterholzer Kreisblatt)

Foto: Feuerwehr Ritterhude

Gasleitung in Ihlpohl beschädigt

Ihlpohl. Wie die Osterholzer Stadtwerke mitteilen, ist am Mittwochmorgen an der Straße Fuhrenkamp in Ritterhude-Ihlpohl bei Tiefbauarbeiten eine Gasleitung beschädigt worden. Stadtwerke-Sprecher Jürgen Möller erklärt, dass der Schaden im Zuge des Glasfaserausbaus entstanden sei. Demnach sei beim „Durchschießen“ der Breitbandleitung die Gasleitung getroffen worden. Das habe einen größeren Feuerwehr- und Polizeieinsatz sowie Evakuierungen etwa 50 Meter rund um die Schadensstelle zur Folge gehabt. Laut Michael Lieckfeldt, Sprecher der Feuerwehr Ritterhude, mussten 13 Personen ihre Häuser verlassen. Sie wurden laut Polizei in einer nahe gelegenen Turnhalle untergebracht. Wie die Polizei mitteilt, konnte das Leck gegen 12 Uhr abgedichtet und die Absperrmaßnahmen aufgehoben werden.

Die Feuerwehren Ihlpohl, Platjenwerbe und Ritterhude sowie das Rote Kreuz waren mit 38 Einsatzkräfte zweieinhalb Stunden lang vor Ort. Wie Lieckfeldt weiter erklärt, gestaltete sich das Abstellen des Gasflusses kompliziert, das dieser nicht mit einem Schieber unterbrochen werden konnte.

So mussten laut Feuerwehr-Sprecher vor und hinter der Schadensstelle Muffen gesetzt werden. Während der gesamten Arbeitszeit sei weiterhin Gas ausgeströmt, weshalb die Einsatzkräfte keinen Zugang zu dem Gebiet gewähren konnten. Es bestand Explosionsgefahr durch Funken oder elektrische Spannung.

Text: Lars Brüggemann (Osterholzer Kreisblatt)