Ehrung für Gemeindebrandmeister Thomas Becker für 50 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst und Ortsbrandmeister a.D. Frank Schiefner für 40 Jahre im aktiven Dienst.
Thomas Becker trat am 24.02.1974 in die Jugendfeuerwehr Ihlpohl ein und war somit Gründungsmitglied. Am 14.01.1981 wechselte er in die Einsatzabteilung.
Von 1992 bis 2006 Stellv. Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Ihlpohl.
Von 2007 bis 2022 Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Ihlpohl.
Seit 2023 Gemeindebrandmeister
Frank Schiefner trat am 01.01.1984 in die Ortsfeuerwehr Lesumstotel/Werschenrege als Mitglied der Einsatzabteilung ein.
Von 1994 bis 2000 Gruppenführer in der Ortsfeuerwehr Lesunstotel/Werschenrege.
Von 2000 bis 2018 Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Lesumstotel/Werschenrege und bis heute im Einsatzdienst.
Ehrung für langjährige Tätigkeit in der Kreisausbildung
Ende des Jahres läuft die Amtszeit von Platjenwerbes Ortsbrandmeister Michael Bischoff-de Reus nach sechs Jahren aus. Neuwahlen stehen an, da er nicht mehr kandidieren wird. Die Folgen beschäftigen nun die Ritterhuder Politiker. Der Grund: Vor Längerem haben die Ortsfeuerwehren Platjenwerbe und Ihlpohl beschlossen, zu fusionieren. So wollen sie ihre Kräfte bündeln und eine höhere Tagesverfügbarkeit sicherstellen. Übungen und Einsätze führen sie bereits gemeinsam aus. Nur mit der Fusion haben sie gewartet: Das künftige, gemeinsame und dringend benötigte Feuerwehrhaus am Heidkamp-Nord ist nicht fertig.
Der Wunsch, zu fusionieren, sei von der Feuerwehr selbst gekommen, teilte die zuständige Sachgebietsleiterin von Ritterhude, Genia Flock, den Mitgliedern des Bauausschusses mit. Mehr noch. Als sich abzeichnete, dass der Bau des neuen Feuerwehrhauses sich verzögert, seien sie an die Gemeinde herangetreten und hätten darum gebeten, die Fusion vorzuziehen. Eben wegen der anstehenden Wahl in Platjenwerbe. „Neuwahlen ergeben keinen Sinn“, fasste Flock die Meinung der betroffenen Feuerwehren zusammen. Es sei schwierig, Leute zu finden, die bereit seien, solche Führungsaufgaben zu übernehmen. Und wenn dann in vielleicht zwei Jahren wieder Neuwahlen wegen der Fusion anstünden, sei das nicht gut. „Der Wunsch der Feuerwehr ist berechtigt“, sagte Genia Flock daher und bat um die Zustimmung der Politiker.
Gemeinsame Sache ab 2025
Die Fusion wird – so teilt die Verwaltung mit – zum 1. Januar 2025 angestrebt. Damit wird Mitte Januar kein Nachfolger für Michael Bischoff-de Reus allein, sondern ein Nachfolger sowohl für ihn als auch für seinen Ihlpohler Kollegen Jürgen Beil gewählt. Auch ein neuer stellvertretender Ortsbrandmeister muss von den Brandschützern für die neue Ortsfeuerwehr ausgeguckt werden. Über kurz oder lang braucht die neue Ortsfeuerwehr ein komplettes Kommando. Bis zu den Wahlen muss die Gemeinde noch ihre Satzung überarbeiten und die Zahl der Ortsfeuerwehren von fünf auf vier korrigieren. Über den Namen soll ebenfalls Anfang des Jahres in einer ersten Sitzung entschieden werden, teilte Flock mit. Und schließlich müsse die sogenannte Alarm- und Ausrückeordnung angepasst sowie die Zustimmung des Landkreises Osterholz eingeholt werden.
Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen ihre einstimmige Empfehlung an den Rat aus, sein Okay zur Fusion zu geben. Dieser tagt am 12. Dezember.
Probe für den Ernstfall Kompliziertes Szenario für Ritterhuder Feuerwehr
72 Feuerwehrmänner und -frauen aus fünf Wehren der Gemeinde Ritterhude bekamen am Dienstagabend um 19.36 Uhr eine Alarmierung. Gemeldet wurde ein Vollbrand in der Werschenreger Kirche und ihrem Anbau. Am Einsatzort angekommen, wurde den Feuerwehrleuten erst bewusst, dass es sich um eine Gemeindegroßübung handelte.
Organisiert durch die Ortsfeuerwehr Lesumstotel-Werschenrege bestand das Szenario aus mehreren Einsatzorten: Durch Rauch eingeschlossene Personen im Hauptgebäude der Werschenreger Kirche – hier stand Menschenrettung und Brandbekämpfung im Vordergrund. Und im Nebengebäude tappten die Brandbekämpfer sozusagen im Dunkeln: Eine Nebelmaschine sorgte hier dafür, dass die Sicht gen Null tendierte. Mehrere Atemschutztrupps waren in den Gebäudeteilen im Einsatz. Inszeniert wurde parallel dazu noch ein Verkehrsunfall: Der Fahrer eines vorbeifahrenden Autos war demnach so abgelenkt, dass er gegen einen Baum und dann in einen Graben fuhr. Die drei eingeklemmten Personen wurden patientenschonend aus dem Auto gerettet. Nach dem Einsatz ging es für die Feuerwehrleute und die 22 Darsteller zur Nachbesprechung ins Feuerwehrhaus Lesumstotel.
FOTO: Feuerwehr Ritterhude TEXT: Karin Monsees (Osterholzer Kreisblatt)
Landkreis Osterholz. Gewitter und starker Regen sorgten am Sonntag für einige Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Osterholz. Betroffen waren insbesondere Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und Hambergen. Die Wehren sprechen allerdings von einer relativ normalen Einsatzsituation. Es fielen hauptsächlich Routineeinsätze an: Keller auspumpen und Bäume von Straßen räumen. In Ritterhude summierten sich allerdings die Fälle.
Ritterhude am stärksten betroffen
Am meisten hatten die Wehren in Ritterhude zu tun. Insgesamt 20 Mal mussten sie ausrücken, wie Pressesprecher Michael Lieckfeldt mitteilt. Bis auf einen umgestürzten Baum, der von einer Straße geräumt werden musste, kümmerten sich die Aktiven um Wasser auf Straßen und in Kellerräumen, die ausgepumpt werden mussten. In einem Fall waren die Bewohner eines Gebäudes nicht zu Hause. Mithilfe der Polizei verschafften sich die Helfer Zutritt und begannen mit der Hilfeleistung. Der erste Einsatz erfolgte um 16.30 Uhr, um 21 Uhr konnten die Einsatzkräfte wieder einrücken.
Sechs Einsätze in Hambergen
Wegen des Wetters mussten die Feuerwehren der Samtgemeinde Hambergen am Sonntag sechs Mal eingreifen. In Vollersode und Bornreihe lagen jeweils ein Baum auf der Straße, die von den Einsatzkräften entfernt wurden. In vier Fällen war Wasser in Keller eingedrungen, das die Aktiven herauspumpten, wie der Gemeindebrandmeister Jens Bullwinkel sagt. Betroffen waren unter anderem die Bahnhofstraße in Hambergen und der Ortsteil Ströhe. In einem Fall drängte die Zeit, weil im Keller eines Hauses Heizöltanks aufgeschwommen waren. Nachdem klar war, dass kein Heizöl ausgelaufen war, konnte auch hier das Wasser abgepumpt werden.
Um 11.45 Uhr wurden die Feuerwehren Axstedt und Hambergen zudem alarmiert. In der Straße An der Borg in Axstedt sollte eine Person im Graben liegen. Auf dem Weg zum Einsatzort kam allerdings Entwarnung. Zwar war wirklich eine ältere Dame in den Graben gestürzt. Anwohner konnten sie allerdings aus dieser Lage befreien.
Kreisstadt kommt glimpflich davon
Die Feuerwehren in der Kreisstadt verzeichneten fünf Einsätze aufgrund des Wetters. Das berichtet der Pressesprecher Chris Hartmann. Die Ortsfeuerwehren Freißenbüttel und Sandhausen waren zunächst involviert. Gegen 22 Uhr mussten dann auch die Wehren Heilshorn und Osterholz-Scharmbeck eingreifen, weil in einem Gewerbegebäude Wasser über das Dach eintrat. Mittels Drehleiter wurde die Stelle provisorisch verschlossen.
Garagenbrand lautete die Alarmierung, die die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ritterhude Donnerstagabend gegen 17.45 Uhr erreichte. Was auf den ersten Blick wenig spektakulär klingt, sollte für einen Teil der Helfer zur langen Nacht werden. Denn nicht nur die Garage, auch Teile des angrenzenden Hauses wurden beschädigt und um die Schönebecker Aue mussten sich die Brandschützer ebenfalls kümmern.
Wie Michael Lieckfeldt, Pressesprecher der Ritterhuder Feuerwehr, berichtet, seien direkt alle Ortsfeuerwehren von Ritterhude zu dem Brand ausgerückt. Zusammen mit dem DRK, der Polizei, einem Fahrzeug des Landkreises Osterholz sowie dem Technischen Hilfswerk (THW) seien zeitweise 80 Personen im Einsatz gewesen. Die letzten Feuerwehrleute rückten gegen 23.45 Uhr wieder ein.
Laut Feuerwehr geriet das Auto in der Garage in Brand. Foto: Michael Lieckfeldt
Als die Brandschützer am frühen Abend am Einsatzort ankamen, stand bereits die komplette Garage in Flammen. Laut Feuerwehr war das darin abgestellt Auto in Brand geraten. Kraftstoff war ausgetreten, wodurch sich die Flammen in Windeseile ausbreiten konnten. Sie drohten über die Außenhaut in den Dachstuhl des Hauses vorzudringen. Die ebenfalls alarmierte Drehleiter der Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck konnte jedoch nicht zum Einsatz kommen: Aufgrund der schmalen Zufahrt und der Distanz zum Haus konnte sie nicht vernünftig aufgestellt werden und musste unverrichteter Dinge wieder abrücken.
Unterdessen war das Feuer von der Garage auf die Holzverkleidung an der Rückseite des Hauses übergesprungen und daran entlanggelaufen. Dort ergriff es von einem Balkon und der darunter liegenden Terrasse Besitz. „Teile des Innenraums des Hauses waren ebenfalls durch das Feuer betroffen“, teilt Lieckfeldt mit. Laut Polizei Verden/Osterholz war Rauch ins Haus gezogen.
Indem die Feuerwehrleute zwei C-Rohre gleichzeitig zur Bekämpfung des Feuers einsetzten, hätten sie das Haus so weit retten können, dass „es wohl keinen wirtschaftlichen Totalschaden gab“, vermutet der Pressesprecher der Feuerwehr.
Zeitweise waren bis zu 80 Helfer von DRK, Polizei, THW, der Ritterhuder Feuerwehr sowie des Landkreises im Einsatz. Foto: Michael Lieckfeldt
Bei Nachlöscharbeiten entdeckten die Helfer, dass die Garage Risse aufwies. Um ans Dach zu gelangen, ohne dieses zu betreten, wurde daraufhin der Steiger eines Lohnunternehmers zum Einsatzort gerufen. Gleichzeitig rückte das THW an, um die Garage abzustützen, da davon auszugehen war, dass die Garage aufgrund der Risse einsturzgefährdet war.
Noch während des Einsatzes mussten die Brandschützern außerdem feststellen, dass durch einen Kanal verschmutztes und belastetes Löschwasser in die Schönebecker Aue geflossen war. „Dieser Bach wurde dann mit Ölsperren versiegelt“, teilt Michael Lieckfeldt mit.
Neben der Garage wurden laut Feuerwehr ein Balkon, eine Terrasse und Innenräume von den Flammen beschädigt. Foto: Michael Lieckfeldt
Für die Einsatzkräfte, die bis zum Ende der Lösch- und Sicherungsarbeiten bleiben mussten, wurden Bockwürste und Getränke organisiert. Als die letzten Kräfte um 23.45 Uhr wieder einrückten, war der Einsatz für sie damit noch nicht zu Ende. Auf sie warteten Nachbereitungsarbeiten.
Die Feuerwehr Ritterhude ist zu einem Brand Am Großen Geeren in Ritterhude gerufen worden. Dort stand ein Carport beim Jugendhaus in Vollbrand.
TEXT: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)
FOTO: Michael Lieckfeldt (Feuerwehr Ritterhude)
Alles andere als einen beschaulichen Pfingstmontag hatten 36 Freiwillige Feuerwehrleute der Ortsfeuerwehren Ritterhude, Ihlpohl und Lesumstotel-Werschenrege. Wie die Brandschützer melden, waren sie am Montag, gegen 11.20 Uhr wegen eines Heckenbrands alarmiert und zur Straße Am Großen Geeren gerufen worden. Vor Ort stellte sich heraus, dass keine Hecke, sondern ein Carport an einem Schuppen des dort ansässigen Jugendhauses in vollem Ausmaße gebrannt hat. Den Carport konnten die Feuerwehrleute zwar nicht mehr retten. Doch aus Feuerwehrsicht sei es ihnen gelungen, den angrenzenden Schuppen zu retten, wenn auch die Seitenwände angebrannt seien, teilt Michael Lieckfeldt, Pressesprecher der Ritterhuder Feuerwehr, mit. Für die Einsatzkräfte wurde außerdem eine Hygienestation aufgebaut, in der sie ihre Stiefel von den Schadstoffen reinigen und Ersatzkleidung anziehen konnten. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand, so Lieckfeldt. Nach gut zwei Stunden war der Einsatz komplett beendet. Zur Brandursache ermittele die Polizei, teilt die Feuerwehr mit.
Ritterhude. Ritterhudes Freiwillige Feuerwehr als Feierwehr zu bezeichnen, würde den Helfern und Rettern aus der Hamme-Gemeinde natürlich nicht besonders gerecht werden, aber nach dem 100. Geburtstag der Ortswehr im vergangenen Jahr gibt es jetzt schon wieder ein Jubiläum, das angemessen gewürdigt werden soll: Am 15. Mai jährte sich das Gründungsdatum der Jugendfeuerwehr zum 50. Mal. Aus diesem Anlass ist den Männern und Frauen um Ortsbrandmeister Klaus Wywianka die Ausrichtung des Kreiswettbewerbs der Jugendfeuerwehren übertragen worden. Termin für Löschangriff, Schlauch aufrollen, Staffellauf und Knoten binden ist am Sonnabend, 25. Mai, ab 10 Uhr am Schulzentrum Moormannskamp.
Der ehemalige Ortsbrandmeister Gerd Mehrtens (89) hat sich intensiv mit der Historie der Ritterhuder Ortswehr beschäftigt, der er als inzwischen dienstältestes Mitglied seit 1953 angehört. Damit selbst ein wichtiger Zeitzeuge, berichtet er, dass es Helmut Becker, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Ihlpohl, und Gemeindebrandmeister Körber gewesen sind, die sich für die 1974 erfolgte Gründung der Jugendwehr stark gemacht hatten. Nachwuchsprobleme seien der Grund gewesen. Und Mehrtens erinnert daran, dass der Aufbau der Truppe nicht in Ritterhude, sondern in Ihlpohl vorangetrieben wurde. Im Gerätehaus der dortigen Feuerwehr wurden neue Räume geschaffen. Die Leitung übernahm Feuerwehrjugendwart Fredy Becker. 2001 erfolgte dann der Umzug in das Gebäude an der Stendorfer Straße. In Ihlpohl habe der Platz nicht mehr ausgereicht, erwähnt Mehrtens. Heute gibt es zwei Standorte für die Jugendfeuerwehren der Gemeinde, in Ritterhude und in Ihlpohl.
Wenn schon für den 15. Mai keine besonderen Feierlichkeiten geplant waren, gibt es einen Geburtstagswunsch? Klaus Wywianka macht keinen Hehl daraus, dass die Ritterhuder gerne noch mehr junge Leute zwischen zehn bis 16 Jahre ausbilden würden. Derzeit umfasst die Riege 23 Jugendliche, sieben weibliche und 16 männliche. Dabei könnten es durchaus mehr sein, wenn Betreuerzahl und Platzangebot nicht limitierende Faktoren wären. „Die Zeiten, als ein Ausbilder Frontalunterricht für 25 Jugendliche abgehalten hat, sind passé“, sagt der Ortsbrandmeister. Das wäre heute weder regelkonform noch zielführend. Den Ritterhudern stehen elf Betreuer zur Verfügung, die jeden Donnerstag mit dem Nachwuchs arbeiten, meistens draußen an den Fahrzeugen. Dort lernen sie etwa, was ein Strahlrohr ist, unter welchen Voraussetzungen Atemschutzgerät notwendig ist und wie man einen Schlauch fachgerecht anschließt. Eine zweite wöchentliche Ausbildungseinheit komme derzeit aus Kapazitätsgründen nicht infrage, sagt Wywianka.
Von den 24 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr wechseln voraussichtlich sechs in diesem Jahr in die aktive Truppe, die derzeit 51 Männer und Frauen umfasst. Nicht selten gehen den Ritterhudern Nachwuchskräfte verloren, die in Universitätsstädte umziehen oder die Hamme-Gemeinde für eine nichtakademische Ausbildung verlassen. Wywianka: „Wenn sie sich denn der Feuerwehr im neuen Wohnort anschließen, war unser Investment nicht umsonst.“ Oder wenn sie halt irgendwann zurückkehren. Es gibt etliche bekannte Feuerwehr-Größen, die aus der Ritterhuder Jugendwehr hervorgingen. Zum Beispiel Thomas Becker, der aktuelle Gemeindebrandmeister.
Rolf Schäfer ist der Schulklassenbauftragte, der für die Ritterhuder Wehr als „Talent-Scout“ unterwegs ist – wie erwähnt, mit einigem Erfolg: Es gibt eine lange Warteliste.
Aktuell wird die Jugendfeuerwehr von Sven Martens geleitet. Seine Stellvertreterin ist Celina Wywianka, Tochter des Ortsbrandmeisters. Wie Pressesprecher Michael Lieckfeldt erwähnt, sind die jungen Ritterhuder unter anderem bei der Aufräumaktion „Ritterhude putzmunter“ aktiv. Gerd Mehrtens erinnert sich, dass die Jugendfeuerwehr in den 1970er-Jahren beim Reit- und Springturnier des RC Tempo Ritterhude am Parcoursbau mitgearbeitet habe. Der damalige Gruppenführer der Feuerwehr fungierte in Personalunion als Vorsitzender des Reitvereins. „Damals hat die ganze Meute bei uns im Garten übernachtet.“
Skepsis gegenüber Uniformen
Die organisierte Jugendarbeit im Landesfeuerwehrverband Niedersachsen geht auf die frühen 1960er-Jahre zurück. Wie in der Chronik des Verbandes zu lesen ist, gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Vorbehalte gegenüber Jugendlichen in Uniform – kein Wunder nach den Erfahrungen mit einer staatlich angeordneten und ideologisierten Jugendarbeit. Das galt für große Teile der Bevölkerung ebenso wie für Verantwortliche in der Feuerwehr selbst. Der Landesverband vollzog aber schließlich nach, was in einigen Städten und Gemeinden bereits pragmatisch vorgelebt worden war.
In der Chronik wird betont, dass die Entwicklung keineswegs von Nachwuchsproblemen vorangetrieben wurde. Vielmehr habe man dem Wunsch vieler junger Menschen entsprochen, „in der Gemeinschaft Feuerwehr mitzumachen“. Es gab Integrationsversuche über die Herabsetzung des Eintrittsalters, was aber Probleme mit dem Versicherungsschutz verursachte. Erst mit der Novelle des niedersächsischen Brandschutzgesetzes 1978 wurden die Jugendfeuerwehren als Teil der aktiven Feuerwehren sozusagen legalisiert. Davor waren sie organisatorisch lediglich auf Verbandsebene integriert.
Der Bebauungsplan für den Heidkamp-Nord steht. Damit können die Baupläne für ein neues Feuerwehrhaus der fusionierten Wehren in Ihlpohl und Platjenwerbe in Angriff genommen werden.
TEXT: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)
Ritterhude. Dass auf den letzten Metern das Vorhaben, am Heidkamp-Nord Feuerwehr und Gewerbe anzusiedeln, noch gekippt würde, zog im Ritterhuder Gemeinderat jetzt niemand mehr in Betracht. Schließlich hatte nach dem Bauausschuss auch der nicht öffentliche Verwaltungsausschuss bei zwei Nein-Stimmen dafür gestimmt. Alles sei ausdiskutiert, bestätigte Wolfgang Goltsche (Grüne). Trotzdem wolle er etwas Grundsätzliches sagen.
Er verstehe das Problem der Gemeinde. Dass sie einen Platz für die Feuerwehr brauche. Das sei etwas, das alle Fraktionen unterstützten. Gleichzeitig müsse sie aber auch an den Klimaschutz denken, den Erhalt der Lebensgrundlagen. Kurz: Sie habe beim Heidkamp-Nord ein Zielkonflikt.
Wenig Verständnis zeigte Goltsche für die Ansiedlung von Gewerbe am Heidkamp-Nord. Ohne neue Gewerbefläche würde die Kommune verarmen, laute das Mantra, das die Kreis-Kommunen vor sich her trügen. Aber das sei von Menschen gemacht, während die Natur nicht mit sich verhandeln lasse. „Ein Weiter-so geht nicht mehr“, sagte Goltsche: „Wir sollten alle überlegen, wo wir eigentlich hin wollen.“ Was Heidkamp-Nord betrifft, sagte er: „Wir hatten einen Kompromiss; der ist zu drei Vierteln umgesetzt.“ Deshalb stimme seine Fraktion mit Nein.
Für diese Kompromiss-Behauptung erntete Goltsche Widerspruch von Bürgermeister Jürgen Kuck. Das sei eine Unterstellung. Die Vereinbarung besage nicht, dass keine Bäume gefällt würden, sondern möglichst wenige. „Wir werden alles tun, und jeden Busch und Baum beäugen, um zu klären, ob er nicht stehen bleiben kann“, betonte Kuck.
Die Bürgerfraktion lehnte das Vorhaben ebenfalls ab. „Wir haben uns durchgehend für die Feuerwehr, aber gegen Gewerbe am Heidkamp eingesetzt“, so Markus Lehmann. Heiko Ander (CDU) klang derweil wie ein Getriebener: „Wir können mit dem Kompromiss leben“, sagte er. „Aber wir sind damit nicht sonderlich glücklich.“
Die Gemeinde müsse ihre Aufgaben gegenfinanzieren. Sonst müssten sie am Ende wieder die Steuern erhöhen, begründete Timo Koschnick (FDP) das Ja seiner Fraktion. Michael Harjes (SPD) vertrat einen ähnlichen Standpunkt. Sie seien für Gewerbeflächen, auch wenn Heidkamp-Nord nicht der große Wurf sei.
Am Ende stimmten SPD, CDU und FDP (20 Stimmen) für die Änderungen des Flächennutzungs- und Bebauungsplans während Bürgerfraktion und Grüne mit elf Stimmen dagegen votierten.
Eine größere Menge Knabberzeug ist in einem Supermarkt in Ritterhude verbrannt. Nicht zufällig, sagt die Polizei, jemand muss die Palette mit Satzstangen absichtlich mitten im Laden angezündet haben.
Osterholz-Scharmbeck. In einem eher ungewöhnlichen Fall von Brandstiftung ermittelt die Polizei Osterholz: Am Mittwochabend gegen 20.40 Uhr setzten bislang unbekannter Täter eine Palette mit Salzstangen in einem Supermarkt an der Riesstraße in Ritterhude in Brand. Es kam zu einer erheblichen Rauchentwicklung, wodurch die Brandmelder des Geschäfts ausgelöst wurden. Ein Mitarbeiter des Marktes löschte die Flammen noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ab.
Die Einsatzkräfte evakuierten den Markt vollständig und lüfteten ihn im Anschluss. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, es entstanden aber Schäden an dem Inventar und den umliegenden Regalen in Höhe von rund 3000 Euro. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die sich unter der Telefonnummer 04791/ 30 70 melden können.