Übung für den Ernstfall

Ritterhuder Ortsfeuerwehr probt auf Firmengelände

Ritterhude. Erst jüngst sind die Ortsfeuerwehren der Gemeinde Ritterhude zu einer großen Übung nach Ihlpohl ausgerückt (wir berichteten). Nun bekamen die Mitglieder der Ritterhuder Ortswehr erneut die Chance, sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Wie Pressesprecher Michael Lieckfeldt berichtet, fand diese Übung auf dem Gebäude der Firma Klöckner Pentaplast an der Deltastraße in Ritterhude statt. Anlass dafür war die Bitte des Sicherheitsbeauftragten der Firma, dass die Feuerwehr doch einmal mit ihnen zusammenarbeiten möge. Auf diese Weise würden die Schichtleiter von Deltaplast das Zusammenspiel mit der Feuerwehr kennenlernen, so Lieckfeldt.

„Geplant war, die Übung ohne Wissen der Feuerwehrangehörigen zu alarmieren“, berichtet der Pressesprecher weiter. Doch aufgrund der Wetterlage mit schwierigen Straßenverhältnissen und Nieselregen entschieden die Verantwortlichen aber doch, ihren Kameraden mitzuteilen, dass es sich um keinen Ernstfall handelt. Die ausrückenden Feuerwehrleute sollten sich unter den Bedingungen nicht durch den Stress und eine Fahrt unter Zeitdruck unnötig in Gefahr bringen. 

Vor Ort hatten die Initiatoren zwei Puppen im Heizungsraum und in einem angrenzenden Gang gelegt. Anschließend vernebelten sie die Räume mithilfe einer Nebelmaschine derart, dass nichts mehr zu sehen war. „Die Sicht war gleich null“, sagt Lieckfeldt. Die Ortsfeuerwehr Ritterhude konnte mit fünf Atemschutzgeräteträgern die Räume durchsuchen und die Puppen „retten“. Bevor die Feuerwehr abrückte, wurde der gesamte Bereich wieder vom Rauch befreit. Bei der Abschlussbesprechung waren die Mitarbeiter der Firma Klöckner Pentaplast auch wieder dabei.

Text und Foto: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)

Nikolauslaufen 2023

Da die Jugendlichen im letzten Jahr so einen gefallen am Nikolauslaufen hatten, haben wir es dieses Jahr wieder auf dem Dienstplan aufgenommen. So bereiteten die Jugendlichen zuhause Ihre Gedicht vor uns zogen von Haus zu Haus. Hier konnten Sie viele staunende Gesichter sehen, dass die Jugendfeuerwehr solche Aktionen macht. Nun ja, was sollen wir sagen…. die Ausbeute war verblüffend und reicht hoffentlich eine lange Zeit für die Jugendfeuerwehrdienste. Wir sagen Danke an alle freundlichen Türöffner und Geschenkegeber.

Personensuche bei schlechter Sicht

Ritterhuder Feuerwehr übt Großeinsatz in Ihlpohler Verbrauchermarkt

Die Trupps der Feuerwehr Ihlpohl machten sich im Obergeschoss des Verbrauchermarktes in Ihlpohl auf die Suche nach sechs Vermissten. Zum Glück handelte es sich um eine Übung.

Ihlpohl. Als die Feuerwehrleute in Ihlpohl und Platjenwerbe am Sonntag um 8.04 Uhr alarmiert wurden, wussten sie nicht, dass es sich um eine Großübung handelte. Nur acht Minuten später trafen sie am Rosenhügel, dem Ort der geheimen Übung, ein. Zu dem Zeitpunkt waren alle übrigen Ritterhuder Wehren nachalarmiert worden. Entsprechend trafen wenig später auch die Einsatzkräfte aus  Ritterhude, Stendorf und Lesumstotel-Werschenrege auf dem Gelände des Verbrauchermarktes ein. Vorrangig ging es bei dieser Übung darum, mit Atemschutzgerät vor dem Gesicht Personen im Gebäude zu suchen, das Feuer im Innern des Baus zu bekämpfen, die Löschwasserversorgung zügig sicherzustellen und eine Person vom Dach zu retten.

„Wir wollen ein realistisches Einsatzszenario bieten und den Kameraden die Gelegenheit geben, an einem möglichen Einsatzschwerpunkt zu trainieren“, sagte Gemeindebrandmeister Thomas Becker. Die wirklichkeitsnahe Übung war wiederum vom Ihlpohler Ortsbrandmeister Jürgen Beil geplant worden. Etwa 80 Einsatzkräfte der Gemeindewehren begannen kurz nach dem Eintreffen mit den Vorbereitungen zur Menschenrettung sowie dem Errichten der Wasserzufuhr aus Hydranten der Umgebung. Dabei nutzten sie auch eine Wasserleitung auf Bremer Gebiet.

Sechs Vermisste

Die Übung im Gebäude fand im ersten, aktuell nicht genutzten Obergeschoss des Verbrauchermarktes statt. Auf den 2500 Quadratmetern versteckten sich sechs Mitglieder der Schwaneweder Feuerwehr. Sie mussten gerettet werden. „Ich unterstütze die Übung gern“, sagte Felix Wolf und legte sich als „Vermisster“ zwischen Pappkartons hin, um auf seine „Rettung“ zu warten.

Erschwert wurde diese den Rettern durch helle Müllbeutel, die sie über ihre Atemschutzmasken ziehen mussten. „Wir konnten die gesamte Anlage nicht maschinell vernebeln“, erklärt Organisator Jürgen Beil die Idee. Und dass diese Idee sehr effektiv war, bestätigte der Gemeinde-Atemschutzwart Maik Hilbert. Bei dem Einsatz hatten sich die etwa 25 Atemschutzgeräteträger in jeweils zwei Teams kriechend und fast ohne Sicht durch die Etage tasten müssen. Unter der Führung der Abschnittsleiter Norman Behrens und Marcus Haake lösten die Helfer die gestellten Aufgaben. Die sechs Vermissten wurden gefunden.

Dass sich die „vernebelten“ Atemschutzträger bei diesem Rettungseinsatz an einer Führungsleine und keinem Schlauch zurück zum Eingang tasten mussten, erschwerte ihren Rettungseinsatz zusätzlich. Denn die Leinen kreuzten sich häufiger. „Das läuft im Einsatz besser, wenn man sich am Löschschlauch entlang zurück zum Ausgang bewegen kann“, sagte Pressesprecher Michael Lieckfeldt.

Bei der Person, die vom Dach gerettet werden musste, handelte es sich um einen Dummy. Er musste mithilfe einer dreiteiligen Schiebeleiter aus der Gefahrenzone geholt werden. Nachdem die Schleifkorbtrage mit vereinten Kräften aufs Gebäude gezogen worden war, verlief die Rettung der Puppe reibungslos. „Wir sind mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden“, erklärten Thomas Becker und Jürgen Beil. Aber es gebe immer Verbesserungsbedarf. Besonders gut kam bei ihnen die Besetzung der Führungspositionen an: „Heute haben Kameraden Verantwortung übernommen, die sonst eher selten im Entscheidungskreis mitwirken“, sagten Becker und Beil und hoben deren guten Leistungen hervor.

Stärkung zum Schluss

„Ich bin schwer beeindruckt“, erklärte auch Genia Flock. Als Vertreterin des Ritterhuder Bürgermeisters und Leiterin des Sachgebietes Ordnung und Sicherheit hatte sie erstmals an einer solchen Übung teilgenommen. Damit sei die Gemeindefeuerwehr für künftige Einsätze gut gerüstet. Den positiven Eindruck teilte auch Thorsten Pein. Der Brandschutzbeauftragte des Verbrauchermarktes hatte die Retter eingelassen. „Wir danken der Firma Kaufland für die Möglichkeit, hier eine realistische Übung abhalten zu können“, bedankten sich Becker und Beil bei ihm – bevor für alle das Büfett aus Grillwürsten und Getränken eröffnet wurde. Vorbereitet hatte dies die Altersgruppe der Feuerwehr Platjenwerbe mit Jochem Pieper.

Text und Foto: Andreas Palme (Osterholzer Kreisblatt)