Feuerwehr-Fusion nimmt Fahrt auf

Ende des Jahres läuft die Amtszeit von Platjenwerbes Ortsbrandmeister Michael Bischoff-de Reus nach sechs Jahren aus. Neuwahlen stehen an, da er nicht mehr kandidieren wird. Die Folgen beschäftigen nun die Ritterhuder Politiker. Der Grund: Vor Längerem haben die Ortsfeuerwehren Platjenwerbe und Ihlpohl beschlossen, zu fusionieren. So wollen sie ihre Kräfte bündeln und eine höhere Tagesverfügbarkeit sicherstellen. Übungen und Einsätze führen sie bereits gemeinsam aus. Nur mit der Fusion haben sie gewartet: Das künftige, gemeinsame und dringend benötigte Feuerwehrhaus am Heidkamp-Nord ist nicht fertig.

Der Wunsch, zu fusionieren, sei von der Feuerwehr selbst gekommen, teilte die zuständige Sachgebietsleiterin von Ritterhude, Genia Flock, den Mitgliedern des Bauausschusses mit. Mehr noch. Als sich abzeichnete, dass der Bau des neuen Feuerwehrhauses sich verzögert, seien sie an die Gemeinde herangetreten und hätten darum gebeten, die Fusion vorzuziehen. Eben wegen der anstehenden Wahl in Platjenwerbe. „Neuwahlen ergeben keinen Sinn“, fasste Flock die Meinung der betroffenen Feuerwehren zusammen. Es sei schwierig, Leute zu finden, die bereit seien, solche Führungsaufgaben zu übernehmen. Und wenn dann in vielleicht zwei Jahren wieder Neuwahlen wegen der Fusion anstünden, sei das nicht gut. „Der Wunsch der Feuerwehr ist berechtigt“, sagte Genia Flock daher und bat um die Zustimmung der Politiker.

Gemeinsame Sache ab 2025

Die Fusion wird – so teilt die Verwaltung mit – zum 1. Januar 2025 angestrebt. Damit wird Mitte Januar kein Nachfolger für Michael Bischoff-de Reus allein, sondern ein Nachfolger sowohl für ihn als auch für seinen Ihlpohler Kollegen Jürgen Beil gewählt. Auch ein neuer stellvertretender Ortsbrandmeister muss von den Brandschützern für die neue Ortsfeuerwehr ausgeguckt werden. Über kurz oder lang braucht die neue Ortsfeuerwehr ein komplettes Kommando. Bis zu den Wahlen muss die Gemeinde noch ihre Satzung überarbeiten und die Zahl der Ortsfeuerwehren von fünf auf vier korrigieren. Über den Namen soll ebenfalls Anfang des Jahres in einer ersten Sitzung entschieden werden, teilte Flock mit. Und schließlich müsse die sogenannte Alarm- und Ausrückeordnung angepasst sowie die Zustimmung des Landkreises Osterholz eingeholt werden.

Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen ihre einstimmige Empfehlung an den Rat aus, sein Okay zur Fusion zu geben. Dieser tagt am 12. Dezember.

FOTO: Carmen Jaspersen

TEXT: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)