Löscheinsatz in Stendorf

Feuer greift von Garage auf Haus über

Als die Ortsfeuerwehren von Ritterhude in Stendorf eintrafen, brannte die Garage bereits lichterloh, und die Flammen griffen auf das Wohnhaus über. Foto: Michael Lieckfeldt

Text: Brigitte Lange (Osterholzer Kreisblatt)

Garagenbrand lautete die Alarmierung, die die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ritterhude Donnerstagabend gegen 17.45 Uhr erreichte. Was auf den ersten Blick wenig spektakulär klingt, sollte für einen Teil der Helfer zur langen Nacht werden. Denn nicht nur die Garage, auch Teile des angrenzenden Hauses wurden beschädigt und um die Schönebecker Aue mussten sich die Brandschützer ebenfalls kümmern.

Wie Michael Lieckfeldt, Pressesprecher der Ritterhuder Feuerwehr, berichtet, seien direkt alle Ortsfeuerwehren von Ritterhude zu dem Brand ausgerückt. Zusammen mit dem DRK, der Polizei, einem Fahrzeug des Landkreises Osterholz sowie dem Technischen Hilfswerk (THW) seien zeitweise 80 Personen im Einsatz gewesen. Die letzten Feuerwehrleute rückten gegen 23.45 Uhr wieder ein.

Als die Brandschützer am frühen Abend am Einsatzort ankamen, stand bereits die komplette Garage in Flammen. Laut Feuerwehr war das darin abgestellt Auto in Brand geraten. Kraftstoff war ausgetreten, wodurch sich die Flammen in Windeseile ausbreiten konnten. Sie drohten über die Außenhaut in den Dachstuhl des Hauses vorzudringen. Die ebenfalls alarmierte Drehleiter der Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck konnte jedoch nicht zum Einsatz kommen: Aufgrund der schmalen Zufahrt und der Distanz zum Haus konnte sie nicht vernünftig aufgestellt werden und musste unverrichteter Dinge wieder abrücken.

Unterdessen war das Feuer von der Garage auf die Holzverkleidung an der Rückseite des Hauses übergesprungen und daran entlanggelaufen. Dort ergriff es von einem Balkon und der darunter liegenden Terrasse Besitz. „Teile des Innenraums des Hauses waren ebenfalls durch das Feuer betroffen“, teilt Lieckfeldt mit. Laut Polizei Verden/Osterholz war Rauch ins Haus gezogen.

Indem die Feuerwehrleute zwei C-Rohre gleichzeitig zur Bekämpfung des Feuers einsetzten, hätten sie das Haus so weit retten können, dass „es wohl keinen wirtschaftlichen Totalschaden gab“, vermutet der Pressesprecher der Feuerwehr.

Bei Nachlöscharbeiten entdeckten die Helfer, dass die Garage Risse aufwies. Um ans Dach zu gelangen, ohne dieses zu betreten, wurde daraufhin der Steiger eines Lohnunternehmers zum Einsatzort gerufen. Gleichzeitig rückte das THW an, um die Garage abzustützen, da davon auszugehen war, dass die Garage aufgrund der Risse einsturzgefährdet war.

Noch während des Einsatzes mussten die Brandschützern außerdem feststellen, dass durch einen Kanal verschmutztes und belastetes Löschwasser in die Schönebecker Aue geflossen war. „Dieser Bach wurde dann mit Ölsperren versiegelt“, teilt Michael Lieckfeldt mit.

Für die Einsatzkräfte, die bis zum Ende der Lösch- und Sicherungsarbeiten bleiben mussten, wurden Bockwürste und Getränke organisiert. Als die letzten Kräfte um 23.45 Uhr wieder einrückten, war der Einsatz für sie damit noch nicht zu Ende. Auf sie warteten Nachbereitungsarbeiten.