23 Feb, 2019
Feuerwehrverband
Alle 52 Ortsfeuerwehren müssen erhalten bleiben
Von Gerwin Möller
Über 200 Delegierte aus den 52 Ortsfeuerwehren im Landkreis Osterholz kamen Freitag zur Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes im Ritterhuder Hamme Forum zusammen. Auf der Tagesordnung standen auch Ehrungen.
Gegenseitige Unterstützung und kameradschaftlicher Zusammenhalt sind für Jan Hinken der „Kern des Zusammenhalts“ der Feuerwehren. Der Kreisbrandmeister begrüßte Freitag im Ritterhuder Hamme-Forum über 200 Brandschützer aus 52 Ortswehren zur Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbandes. Die Professionalität der Einsatzabteilungen sei ein großer Sicherheitsfaktor für die Bevölkerung, aber für die Feuerwehrleute zugleich auch ein Fluch. Denn: Es gäbe, besonders bei den Zugezogenen, die falsche Vorstellung, dass die Lebensretter in einer Berufsfeuerwehr organisiert seien.
„Nein, wir machen das alle nebenbei, es ist in gewisser Weise unser Hobby“, so Hinken. Im vergangenen Jahr seien die Rettungskräfte zu 1.000 Einsätzen alarmiert worden. „Rechnerisch sind das etwa drei Einsätze pro Tag“, so Hinken. Die Arbeit verteile sich unterschiedlich über kleinere und so genannte Schwerpunktwehren. Allein die Ortswehr der Kreisstadt trug die Last von 20 Prozent aller Einsätze. Aber es würden immer auch weitere Wehren mitalarmiert, „wir können auf keine Ortsfeuerwehr verzichten, denn wir müssen in allen Bereichen des Landkreises zur Stelle sein können.“
„Zusammenlegung von Wehren nur ein Gerücht“
Als „Rascheln im Busch“ bezeichnete Ritterhudes Bürgermeisterin Susanne Geils (SPD) die Sorge, dass der Bestand einzelner Ortswehren infrage gestellt werden könnte: Die Arbeit für die Freiwilligen Feuerwehren sei ein Ehrenamt, das besonders hervorzuheben sei. Gerüchte über mögliche Zusammenlegungen seien entstanden, als in Ihlpohl Probleme bei der Finanzierung des Neubaus eines Feuerwehrgerätehauses auftraten. „Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht“, gestand Geils ein, die Gemeinde werde nun den nötigen Feuerwehrbedarsplan aufstellen.
Landrat Bernd Lütjen betonte in seinem Grußwort an die Versammlung , dass „alle 52 Ortswehren wichtig“ seien und würdigte den hohen Ausbildungsstand der Einsatzkräfte: „Durch Ihre professionelle Arbeit ist oft Schlimmeres verhindert worden.“
Nachwuchs kommt nicht alleine aus eigener Jugend
Kreisbrandmeister Hinken berichtete von der Arbeit einer Sturkturkommission für die Feuerwehrarbeit. Niedersachsenweit gebe es 3.300 freiwillige Feuerwehren, nur in einigen Städten insgesamt 13 Berufswehren. Er begrüßte das Wirken von Kinder- und Jugendfeuerwehren, verwies aber auch darauf, dass die Rekrutierung für die Einsatzkräfte nicht alleine über den eigenen Nachwuchs passieren könne, man benötige auch weitere Anwerbungen, auch unter Neubürgern.
Im Rahmen der Verbandsversammlung wurden auch Ehrungen vorgenommen, so für 50- und 60-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr. Zusätzlich wurden Ehrenzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze und in Silber vergeben.
Für jeweils 50-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr ehrte Kreisbrandmeister Jan Hinken (Zweiter von rechts) Bernhard Wendelken, Horst Wendelken, Manfred Siemers, Friedrich Siemers, Herbert Friedrichs, Horst Hannemann, Wilfried Klinder, Willi Pofahl, Wolfgang Bolte und Nicolaus Bullwinkel (v.l.). Foto: Möller
Für jeweils 60-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr ehrte Kreisbrandmeister Jan Hinken (Dritter von rechts) Thomas Friedhoff, Heinz Ludwig Blome, Hinrich Holljes, Henry Gartelmann, Gerhard Ahrnken, Günter Hinrich Poppe, Lüer Dieter Schlüter, Jan Hinken, Hinrich Meyer und Hermann Schulze (v.l.). Foto: Möller
Thomas Friedhoff, Regierungsbrandmeister und Mitglied im Vorstand des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen (links), und Kreisbrandmeister Jan Hinken (Dritter von links) zeichneten Jens Blendermann aus Ritterhude und Sicco Brons aus Ihlpohl mit dem Ehrenzeichen in Bronze und Timo Kück, Lars van den Hoogen aus Lilienthal sowie Kai Garbade aus Worphausen (von links) mit dem Ehrenzeichen in Silber aus. Foto: Möller
Text und Fotos: Hamme-/Wümme-Report